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Verstehen und Nachdenken

Kriegsblatt Nr. 3 - Verstehen und Nachde
partager sur Twitter partager sur Facebook   Publié le 07-01-2020

Gewalttaten und Massaker: ein „totaler Krieg“, brutal und mörderisch

Gewalttaten und Massaker: ein totaler Krieg, brutal und mörderisch

Mit der Ardennenoffensive, die als eine Schlacht der letzten Chance angesehen wird, erreicht der Zweite Weltkrieg erneut die Zivilbevölkerung. In den Wochen dieses tragischen Winters werden viele Gewalttaten von jungen Soldaten begangen, die als deutsche Kriegsverbrechen zu werten sind. In kurzer Zeit kehrt der scheinbar überstandene Krieg mit einer Gewalt zurück, die die Grenzbevölkerung bis dahin nicht erlebt hatte. Alliierte Bombardierungen, heftige Kämpfe und materielle Zerstörung spiegeln eine Steigerung der Gewalt im letzten Jahr des Konflikts wider. Sie richtet sich gegen Zivilisten und manchmal auch gegen alliierte Soldaten, die sich den Deutschen ergeben hatten. Die Situation ist chaotisch: Menschen werden evakuiert und müssen ihre Häuser verlassen.

Der Zweite Weltkrieg muss hier als zweites selbstmörderisches Moment im 20. Jahrhunderts hervorgehoben werden, nach dem ebenso zerstörerischen Ersten Weltkrieg. Doch im Gegensatz zum Ersten Weltkrieg gab der Zweite nie Anlass zu einer diplomatischen oder historiographischen Kontroverse über seine Ursachen und historische Verantwortlichkeiten. Die nationalsozialistische Vorherrschaft in Europa war stark asymmetrisch. Das mentale Universum der Entscheidungsträger der Nazis wurde von zwei gegensätzlichen Zeitachsen bestimmt: die sehr langfristige Transformation des Kontinents nach der neuen Rassenordnung des tausendjährigen Reiches und die sehr kurzfristige Achse der strategischen Unwägbarkeiten der Kriegsführung.

Wenn wir also den Verlauf des Krieges aus chronologischer Sicht und durch die Vielfalt der geografischen Situationen, wie z.B. Kampfstätten (Normandie nach der Landung, Ardennen) miteinander verbinden, können wir die Erfahrung des Zweiten Weltkriegs zusammenfassen, indem wir die Anzahl Opfer betrachten, insbesondere bei Zivilisten ...

Das Konzept des totalen Krieges, das während des Ersten Weltkriegs entstand, erreichte zwischen 1939 und 1945 seinen Höhepunkt. Das bedeutet einen Konflikt, der Grenzen, Staaten und Armeen überschreitet und die Gesamtheit der Gesellschaften betrifft. Alle Akteure nehmen die neue Dynamik eines Konflikts war, in dem moderne, mechanisierte Armeen aufeinandertreffen, die mit mächtigen Zerstörungsmitteln ausgestattet und in sehr großem und breitem Umfang mobilisiert werden können. Ein Krieg von europäischem und dann globalem Ausmaß, im Zeitalter der Massengesellschaften und des industriellen Kapitalismus, der Rüstungsindustrie, kann den Kontinent nur in ein riesiges Schlachtfeld verwandeln,
indem die Grenzen zwischen Front und Hinterland, Armee und Gesellschaft, Kämpfern und Zivilisten aufgehoben werden. Zwischen 1914 und 1945 war der „totale Krieg“ die Matrize eines Europas des Totalitarismus und der Völkermorde.

Fortsetzung im Kriegsblatt Nr. 4 ...

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> Inhaltsverzeichnis

25. Dezember Bastogne, rue de Neufchâteau
Bastogne, nach den Kampfhandlungen
15. Dezember Stavelot, Körper von Zivilisten (Waffen-SS)